Kritiken
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23. März 2007
Spanische Renaissance-Musik im Kapitelsaal
Als der spanische Seefahrer Christoph Kolumbus 1492 während seiner „Indienreise" auf San Salvador erstmals amerikanischen Boden betrat, schlug in dessen Heimat die Geburtsstunde des Saiteninstrumentes namens Vihuela. Komponisten dieser Epoche wie Dieogo Pisador, Alonso de Mudarra und Luys de Naváez schufen Werke, die in der Renaissance auf der Vihuela eine große Zuhörerschar fanden. Der Gitarrist Joachim Gassmann aus Worpswede nahm sich dieser Renaissance-Kompositionen an und brachte drei exemplarische Stücke am Sonnabendnachmittag im Kapitelsaal des Johannisklosters zu Gehör. Zum Ende des ersten Teils seines Programms „Klang aus der Ferne" intonierte Gassmann die Suite e-moll, Praeludio con la Suite aufs Lautenwerk, von Johann Sebastian Bach und wechselte damit musikalisch in die Zeit des Barock. Mit Werken der spanischen Impressionisten Joaquin Turina, Manuell de Falla und Joaquin Rodrigo brillierte Gassman im zweiten Teil seines Konzertes auf der Gitarre. Der international renommierte Solist verschmolz während des Saitenspiels geradezu mit seinem Instrument und „beseelte" akustisch den Kapitelsaal durch faszinierende Klänge. Den konzertanten Streifzug durch über 300 Jahre Musikgeschichte absolvierte der 54-Jährige mit traumwandlerischer Sicherheit und absoluter Perfektion, die einfach nur staunen ließen. Es machte sich schon nach den ersten Tönen eine Ergriffenheit breit im Publikum, das von dem Magier aus einer lauten Alltagswelt in eine meditative Klang-Sphäre mitgenommen wurde.
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Joachim Gassmann • Im Wiesengrund 15 • 27726 Worpswede
Tel. 04792 / 950795 • This e-mail address is being protected from spam bots, you need JavaScript enabled to view it